Agrarindustrie 4.0: Digitalisierung und Konzernmacht in der Landwirtschaft
Agrarindustrie 4.0: Digitalisierung und Konzernmacht in der Landwirtschaft Diskussion und Studienpräsentation mit Pat Mooney (ETC Group und Träger des Alternativen Nobelpreises) in Berlin (09.10.2018), Hamburg (10.10.2018) und Köln (11.10.2018).
News vom 03.09.2018
Smart Farming, Drohnen, per Satellit gesteuerte Traktoren, die Nutzung von Klima- und Wetterdaten durch Big Data oder die Anwendung von synthetischer Biologie: Ist Digitalisierung tatsächlich das neue Wundermittel um Hungerkrisen und den Verlust der Biodiversität zu beenden oder den Klimawandel zu begrenzen?
Neue Technologien versprechen Effizienzsteigerungen und Nachhaltigkeit bei der Erzeugung. Dabei geht es im Kern um das massenhafte Sammeln und Auswerten von sämtlichen Hof- und Anbau- genauso wie von Verbraucher*innendaten. Agrarkonzerne wie Bayer und Deere, aber auch Internetkonzerne wie Amazon und Google sind längst dabei, sich die Hoheit über die Digitalisierung der Landwirtschaft anzueignen. Durch Fusionsprozesse konsolidieren sie ihre Dominanz nicht nur in einem Sektor, sondern vertikal entlang mehrerer Schnittstellen der Lebensmittelkette. Ihre Bemühungen werden durch politische Entscheidungsträger*innen in Deutschland und anderswo unterstützt, die vor allem die Vorteile der Digitalisierung betonen und Investitionshemmnisse aus dem Weg räumen wollen.
Eine kritische Betrachtung kommt bislang zu kurz: Inwieweit und mit welchen politischen Maßnahmen kann die Digitalisierung für den Umbau hin zu einer sozial und ökologisch gerechten Landwirtschaft genutzt werden? Wer sind die zentralen Akteure im Digitalisierungs-Geschäft? Was bedeutet die Digitalisierung explizit für kleinbäuerliche Erzeuger*innen und Arbeitende in Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie weltweit?